
Hormone – kleine Boten mit großer Wirkung
Hormone sind winzige Botenstoffe, die in unserem Körper Großes leisten. Sie beeinflussen, wie wir schlafen, essen, denken, fühlen – und wie viel Energie uns zur Verfügung steht. Solange sie im Gleichgewicht sind, läuft vieles ganz unbemerkt. Gerät dieses fein abgestimmte System jedoch aus der Balance, spüren wir das oft deutlich – körperlich ebenso wie seelisch.
Wie das Hormonsystem funktioniert, warum es für unser Wohlbefinden so wichtig ist und wie man es sanft unterstützen kann, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag.
Das Hormonsystem funktioniert wie ein ausgeklügeltes Nachrichtensystem. Bestimmte Organe und Drüsen – sogenannte Hormondrüsen – produzieren Hormone und geben sie direkt ins Blut ab. Über den Blutkreislauf gelangen diese Botenstoffe zu den Zielorganen und lösen dort gezielte Reaktionen aus.
Ein einfaches Beispiel:
Wenn wir hungrig sind, produziert der Magen das Hormon Ghrelin. Es signalisiert dem Gehirn: „Zeit zum Essen!“ Sobald wir satt sind, schüttet der Körper Leptin aus – es meldet dem Gehirn: „Genug gegessen.“
Ein gut funktionierendes Hormonsystem ist entscheidend für unsere Energie, unsere Stimmung und unser inneres Gleichgewicht.
Die Hypophyse – der kleine Dirigent im Orchester des Körpers
Die Hypophyse, auch Hirnanhangsdrüse genannt, ist nur etwa so groß wie eine Erbse – und trotzdem unverzichtbar. Sie sitzt mitten im Kopf, gut geschützt unter dem Gehirn, und übernimmt eine zentrale Rolle im Hormonsystem.
Was macht die Hypophyse?
Man kann sich die Hypophyse wie einen Dirigenten vorstellen, der dafür sorgt, dass alle Organe und Hormondrüsen im Körper im richtigen Takt arbeiten. Sie produziert verschiedene Hormone und schickt damit gezielte Signale an andere Drüsen – zum Beispiel an die Schilddrüse, die Nebennieren oder die Geschlechtsorgane.
Beispiele für ihre Aufgaben:
Stressbewältigung
Sie signalisiert den Nebennieren, Cortisol auszuschütten.
Wachstum
Sie produziert Wachstumshormone, vor allem im Kindes- und Jugendalter.
Fortpflanzung
Sie steuert den weiblichen Zyklus, Wehen und Milchbildung.
Die Hypophyse reguliert auch Körperrhythmen
Weniger bekannt, aber genauso wichtig: Die Hypophyse hilft auch dabei, wichtige Rhythmen im Körper zu steuern. Dazu gehören:
der Atemrhythmus
der Herzrhythmus
und der Tag-Nacht-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus)
Diese Rhythmen halten uns im Gleichgewicht und sorgen dafür, dass unser Körper zur Ruhe kommen oder in Aktion treten kann – je nachdem, was gerade gebraucht wird.
Teamarbeit mit dem Hypothalamus
Der Hypothalamus ist wie ein Manager, der überwacht, ob alle Prozesse im Körper richtig laufen. Er steuert viele andere Drüsen und gibt ihnen Anweisungen, wenn etwas verändert werden muss.
Die Hypophyse arbeitet eng mit dem Hypothalamus zusammen – einem Bereich im Gehirn, der ständig prüft, was im Körper gebraucht wird. Der Hypothalamus gibt dann der Hypophyse Anweisungen, welche Hormone sie in welcher Menge ausschütten soll. Zusammen bilden sie eine Art Kommandozentrale für das Hormonsystem.
Die Schilddrüse – der Stoffwechselmotor
Die Schilddrüse sitzt vorne am Hals, unterhalb des Kehlkopfs, und sieht ein wenig aus wie ein Schmetterling. Trotz ihrer geringen Größe hat sie eine zentrale Rolle im Hormonsystem: Sie produziert Hormone (vor allem T3 und T4), die den Stoffwechsel, den Energieverbrauch und sogar die Wärmeproduktion im Körper steuern.
Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert (Unterfunktion), fühlen wir uns oft müde, antriebslos, frieren schnell oder nehmen leichter zu. Bei einer Überfunktion hingegen läuft alles auf Hochtouren: Nervosität, Schlafprobleme, Herzklopfen und Gewichtsverlust sind typische Anzeichen.
Auch die Psyche kann betroffen sein – denn Schilddrüsenhormone beeinflussen das emotionale Gleichgewicht. Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen können daher hormonelle Ursachen haben.
Gesteuert wird die Schilddrüse übrigens von der Hypophyse, die über das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) den Takt vorgibt: „Produziere mehr“ oder „Fahr etwas runter“.
Die Bauchspeicheldrüse – Wächterin des Blutzuckers
Die Bauchspeicheldrüse (medizinisch Pankreas) liegt quer im oberen Bauchraum – zwischen Magen und Wirbelsäule. Sie ist ein echtes Multitalent: Einerseits hilft sie bei der Verdauung, andererseits ist sie ein wichtiger Teil des Hormonsystems.
Ihre hormonelle Hauptaufgabe besteht darin, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten. Dafür produziert sie zwei wichtige Hormone:
Insulin, das den Blutzucker senkt,
und Glukagon, das den Blutzucker bei Bedarf wieder anhebt.
Nach dem Essen sorgt Insulin dafür, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt – als Energiequelle. Wenn wir längere Zeit nichts gegessen haben, wird Glukagon aktiv und bringt gespeicherten Zucker zurück ins Blut, damit der Körper weiter funktioniert.
Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, kann es zu Problemen wie einer Insulinresistenz oder Diabetes kommen. Erste Warnzeichen können häufiges Hungergefühl, Energietiefs, Heißhunger oder Konzentrationsprobleme sein.
Die Bauchspeicheldrüse arbeitet übrigens eng mit anderen Hormonzentren zusammen – etwa mit der Leber, den Nebennieren und der Schilddrüse. Nur wenn alle im Team gut harmonieren, bleibt der Blutzucker stabil und die Energie im Fluss.
Die Nebennieren – kleine Drüsen mit großer Stresskompetenz
Die Nebennieren sitzen wie kleine Kappen oben auf den Nieren. Sie sind zwar nur etwa walnussgroß, aber sie haben es in sich – denn sie produzieren lebenswichtige Hormone, die uns helfen, mit Stress, Belastung und Veränderungen umzugehen.
Die wichtigste Rolle spielen die Stresshormone:
Adrenalin und Noradrenalin: Sie wirken sofort, wenn es brenzlig wird – Herzschlag und Atmung beschleunigen sich, wir werden wach, konzentriert und reaktionsfähig.
Cortisol: Dieses Hormon wirkt langsamer, aber anhaltender. Es sorgt dafür, dass wir in stressigen Zeiten leistungsfähig bleiben – körperlich wie mental.
Doch Dauerstress kann die Nebennieren überfordern. Dann ist die Cortisolproduktion aus dem Gleichgewicht – mit möglichen Folgen wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Blutzuckerschwankungen, Reizbarkeit oder einem geschwächten Immunsystem.
Die Nebennieren bilden auch andere Hormone, etwa Aldosteron (zur Regulierung des Salz- und Wasserhaushalts) und kleine Mengen an Geschlechtshormonen – besonders in den Wechseljahren wird das interessant, wenn Eierstöcke oder Hoden weniger aktiv sind.
Damit die Nebennieren gut arbeiten können, brauchen sie ausreichend Ruhephasen, Schlaf, gesunde Ernährung und bestimmte Mikronährstoffe – vor allem Vitamin C, B-Vitamine und Magnesium.
Die Geschlechtsdrüsen – Taktgeber für Zyklus, Fruchtbarkeit und Lebensphasen
Die Geschlechtsdrüsen – also Eierstöcke bei Frauen und Hoden bei Männern – produzieren die Hormone, die für Fortpflanzung, Sexualität und Entwicklung eine zentrale Rolle spielen. Doch sie beeinflussen weit mehr als nur die Fruchtbarkeit.
Bei Frauen steuern die Eierstöcke vor allem:
Östrogen und Progesteron – sie regulieren den Menstruationszyklus, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, die Stimmung und das Hautbild.
In den Wechseljahren nimmt die Hormonproduktion langsam ab, was sich z. B. durch Hitzewallungen, Schlafprobleme oder Stimmungsschwankungen zeigen kann.
Bei Männern produzieren die Hoden vor allem:
Testosteron, das für Muskelaufbau, Libido, Spermienbildung und Antrieb wichtig ist. Auch beim Mann nimmt die Hormonproduktion im Alter langsam ab – oft schleichend.
Die Produktion dieser Hormone wird – wie bei allen Hormondrüsen – zentral durch die Hypophyse gesteuert. Diese schickt über ihre eigenen Botenstoffe das Signal: „Mehr produzieren“ oder „Weniger ausschütten“, je nachdem, was der Körper gerade braucht.
Ein Ungleichgewicht in den Geschlechtshormonen kann viele Auswirkungen haben: von Zyklusunregelmäßigkeiten über Stimmungsschwankungen bis hin zu Energieverlust oder verminderter Libido.

Wohlfühl Hormone
Ein gesunder Lebensstil mit guter Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung hilft dem Hormonsystem, im Gleichgewicht zu bleiben.
Wohlfühl Hormone unterstützt den Hormonhaushalt und wirkt ordnend auf die Stoffwechselprozesse. Dieses Clustermittel hebt die Stimmung und lässt der Seele wieder Flügel wachsen.